Datengestützte Einzelexploration
Aufzeichnungsverfahren und Befragung kombinieren

Einsatzbereiche
Die datengestützte Einzelexploration ist ein eigenentwickeltes Verfahren, das ermöglicht, objektive Prozessdaten mit qualitativ gewonnenen Erkenntnissen zu kombinieren. Zunächst werden die Probanden bei der Interaktion mit einer Anwendung beobachtet, parallel dazu wird der gesamte Nutzungsprozess digital aufgezeichnet (z.B. per Blickregistrierung oder Screen-Capture-Verfahren). Anschließend können die Teilnehmer anhand der aufgezeichneten Daten selbst ihren individuellen Nutzungsprozess im Detail nachvollziehen und werden von speziell geschulten phaydon-Interviewern vertiefend zu Schwierigkeiten und Verständnisproblemen im Nutzungsverlauf befragt. Dieses Verfahren potenziert den Erkenntnisgewinn, da objektive Daten gleich durch zwei „Expertenbrillen“ betrachtet und interpretiert werden - die „Brille“ des Users als Experte in eigener Sache und die des Forschers als Usability-Fachmann.
Spezielle Vorteile der Methode der datengestützten Einzelexploration
Die Methode der datengestützten Einzelexploration eignet sich besonders zur Analyse vielschichtiger Interaktionen zwischen Mensch und Anwendungssystem. Personen, die ihre Eindrücke nur schwer verbalisieren können, werden nicht von den eigentlichen Prozessen abgelenkt. Auch spezielle Erlebnisdimensionen wie zum Beispiel „Joy-of-Use“, bei denen eine kritische Reflexion während der Nutzung zu unerwünschten Distanzierungseffekten führen würde, können so getestet werden. Die nachträgliche Befragung anhand aufgezeichneter Nutzungsprozesse bietet eine zuverlässige Grundlage, auch Detailprobleme während der Interaktion aufzudecken und gezielt zu explorieren.